Dr. Muriel Asseburg: Wie wirken sich die neuen arabisch-israelischen Beziehungen auf die Region aus?

Impulsvortrag auf der Veranstaltung "Neue israelisch-arabische Beziehungen" am 22. September 2021

Impulsvortrag über die neuen arabisch-israelischen Beziehungen und deren Auswirkungen auf Palästina und die Region. Gibt es eine Annäherung zwischen Exfeinden?

Dr. Muriel Asseburg: Wie wirken sich die neuen arabisch-israelischen Beziehungen auf die Region aus?

Dr. Muriel Asseburg von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin beschreibt nüchtern den Verhandlungsprozess um die neuen arabischen-israelischen Beziehungen und deren Auswirkungen für die Region. Mehr als ein PR-Erfolg scheinen die neu aufgenommen diplomatischen Beziehungen zwischen Israel, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, Marokko und dem Sudan nicht zu sein.

„..damit wurden nur die ohnehin bereits bestehenden geheimdienstlichen Kontakte offiziell gemacht!“, so die renommierte Politikwissenschaftlerin, die sich auf den Nahen Osten und Afrika spezialisiert hat.

Hintergrund:
Dr. Muriel Asseburg hat diesem Vortrag am 22. September 2021 bei einem Studientag der Evangelischen Akademie im Rheinland gehalten. Im Fokust standen die neuen Entwicklungen in Nahost: Israel hat jüngst neue Beziehungen zu einigen arabischen Ländern aufgenommen. Darunter Bahrain, Dschibuti, Katar, Mauretanien, die Vereinigten Arabischen Emirate und zuletzt auch Marokko. Diese außenpolitischen Erfolge Israels haben weitreichende Folgen für ein neues Miteinander aber auch für die Bedeutung Palästinas, das stets ein Hinderungsgrund für israelisch-arabische Beziehungen gewesen war. Die palästinensische Frage scheint damit in den Hintergrund gerückt, neue strategische Interessen – vor allem die weiter gewachsenen Spannungen zwischen dem Iran und Israel haben zu einer Annäherung zwischen den ehemaligen Feinden geführt. Was bedeutet das für die Region und für die Zukunft der arabisch-palästinensischen Beziehungen und für die Palästina-Frage? Impulse dazu kamen beim Studientag von der Nahost-Expertin Dr. Muriel Asseburg, Stiftung Wissenschaft und Politik, von Elias Deis vom Holy Land Trust und von Yair Bunzel von den Combatants for Peace.

Zur Person:
Dr. Muriel Asseburg hat Politikwissenschaft, Volkswirtschaft und Völkerrecht (Dr. rer. pol.) an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert und dort promoviert.

Seit 2001 arbeitet sie in unterschiedlichen Funktionen bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWB) Berlin, die im Feld der Politikberatung, vor allem des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung, tätig ist.

Seit 2012 ist sie dort Senior Fellow in der Forschungsgruppe Naher/Mittlerer Osten und Afrika (seit 2021: Afrika und Mittlerer Osten). Darüber hinaus ist sie seit Mai 2017 Mitglied im Fachbeirat von „Mediterranean Politics“ und seit März 2020 Mitglied im Expertenforum Asyl und Migration beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Ihre Forschungsgebiete sind Nordafrika und der mittlere Osten. Die Schwerpunkte liegen dabei in den Feldern Nahostkonflikt, Israel, Palästina, Syrien, deutsche, europäische und amerikanische Politik gegenüber der Region und Sicherheit im östlichen Mittelmeer.

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