Israelisch-Palästinensische „Combatants for Peace“ erhalten Auszeichnung für ihre Friedensarbeit

9. Mai: Öffentliche Verleihung des Siegmund-Schultze-Förderpreises in der Akademie

Am 9. Mai 2014 fand in der Akademie die öffentliche Preisverleihung des Friedrich Siegmund-Schultze-Förderpeis der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) statt. Ausgezeichnet wurden die „Combatants for Peace“.

PREISVERLEIHUNG DES FSS FORDERPREISES 2014

Die Preisträger: Itamar Feigenbaum (l.) und Yosry Alsallamin (r.) von den „Combatants for Peace“. Foto: Knut Simon

Brexit und die Folgen
Der Friedrich Siegmund-Schultze-Förderpreis für gewaltfreies Handeln wird seit 1994 in unregelmäßigen Abständen von der EAK verliehen. Er erinnert an das friedens- und sozialethische Wirken des evangelischen Theologen Friedrich Siegmund-Schultze (1885-1969) . Mit der Vergabe des Preises sollen „gute Taten in Sachen Friedensstiftung“ gewürdigt und die Aufmerksamkeit auf Initiativen und Personen gelenkt werden, die Widerstand gegen Gewalt praktizieren und zum Friedenshandeln ermutigen.

Preisträger 2014: Die israelisch-palästinensische Organisation „Combatants for Peace“
Am 9. Mai 2014 wurde der Preis im Rahmen einer feierlichen Verleihung an die israelisch-palästinensische Organisation „Combatants for Peace“ vergeben. Die Mitglieder der „Combatants for Peace“ (CfP) waren als israelische Soldaten oder palästinensische Befreiungskämpfer Teil der Spirale der Gewalt in Palästina und Israel, bevor sie sich für einen neuen, gewaltfreien Weg aus der Zivilgesellschaft heraus entschieden haben.

Wichtigstes Argument der „Combatants for Peace“: die persönliche Begegnung
Die rund 100 aktiven Mitglieder organisieren gemeinsam Gesprächsrunden, öffentliche Gedenkveranstaltungen für die Opfer beider Seiten oder veranstalten z.B. Besuchstouren für Israelis durch die Westbank. Ihren Aktionen schließen sich hunderte, manchmal sogar tausende von weiteren Bürgern an. So können die CfP mit kleinen Schritten auf eine Konfliktbelegung hinarbeiten, auch wenn sie innerhalb ihrer jeweiligen Gesellschaft heute noch eine Minderheit sind. Sie wollen Verständnis für die Hoffnungen und Leiden der je anderen Seite schaffen und werben für Versöhnung. Langfristig ist ihr Ziel das Ende der israelischen Besatzung der palästinensischen Gebiete und ein eigener palästinensischer Staat. Ihr wichtiges Argument ist die persönliche Begegnung.

Renke Brahms, Friedensbeauftragter der EKD, hält die Laudatio bei der Preisverleihung
Die Laudatio bei der Preisverleihung hielt Renke Brahms , der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Studientag zur aktuellen Lage in Israel/Palästina
Im Anschluss an die Preisverleihung fand ein Studientag zu den Dimensionen des Friedensprozesse in Israel/Palästina in der Akademie statt.

Der Studientag – Gelegenheit mit den Preisträgern ins Gespräch zu kommen
Auf dem Studientag berichteten die beiden Preisträger, der Israeli Itamar Feigenbaum und der Palästinenser Yosry Alsallamin, über ihre Arbeit und ihre Sicht auf die Entwicklungen in Israel/Palästina.

Weitere Referate zur aktuellen Lage und zur deutschen Friedensarbeit vor Ort
Ergänzt wurden diese Beiträge durch Referate von Dr. Christiane Fröhlich, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik, Universität Hamburg, und von 2009 – 2011 Mitherausgeberin des jährlichen Friedensgutachtens, und von Bernhard Hillenkamp vom Forum Ziviler Friedensdienst (ZFD).

Dr. Christiane Fröhlich gab eine Analyse der aktuellen Lage, während Bernd Hillenkamp einen Blick auf die deutsche Entwicklungs- und Friedensarbeit vor Ort warf.

Israelisch-Palästinensische „Combatants for Peace“ erhalten Auszeichnung für ihre Friedensarbei