Präses Rekowski: Versöhnung ist eine Generationenaufgabe

Akademiegespräch zu Ruanda und Polen

Versöhnung ist eine Generationen-Aufgabe – so das Fazit des Akademiegespräches mit dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, zu Geschichte und Gegenwart in Ruanda und Polen.

Akademiegespräch mit Präses Rekowski: Wie kann Versöhnung gelingen?

Das Gespräch hat Studienleiter Jörgen Klußmann Ende April mit Präses Rekowski geführt. Anlass waren zwei Jahrestage, denen 2019 in besonderer Weise gedacht wird: der Völkermord in Ruanda 1994 und der Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen 1939, Beginn des Zweiten Weltkriegs.

Das Video mit dem Akademiegespräch können Sie jetzt hier abrufen.

Versöhnung ist eine Aufgabe über Generationen hinweg
Für Präses Rekowski ist Versöhnung eine Aufgabe, die nur über Generationen hinweg gelingen könne. Angesichts des Leids und der verursachten Verletzungen ist die Rede von der Versöhnung ein großes Wort, das mit Inhalten gefüllt werden muss.

Versöhnungsarbeit braucht vielfältige Unterstützung
Versöhnung sei Arbeit, die von vielen Seiten Unterstützung und Hilfe brauche, so der Präses. Deswegen engagiere sich die Kirche beispielsweise in der Versöhnungsarbeit in Ruanda. Sie möchte so  dazu beizutragen, dass die Menschen dort nach dem Völkermord Anfang der 90er Jahre wieder miteinander leben können.

Wege zur Annäherung und Versöhnung können gefunden werden
Im Zweiten Weltkrieg hat sich Deutschland in besonderer Weise schuldig gemacht. Dennoch sei nach danach wieder eine Annäherung und auch Versöhnung zwischen den ehemaligen Feinden möglich gewesen. Das zeige z.B. das heutige Verhältnis zu Polen. Auch er selbst habe diese Erfahrung in persönlichen Begegnungen gemacht.

Zur Person:
Pfarrer Manfred Rekowski ist Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Rekowski hat in Bethel, Marburg, Bochum und Wuppertal Theologie studiert. 1986 wurde er Pfarrer in der Kirchengemeinde Wichlinghausen in Wuppertal. Parallel dazu war er von 1993 bis 2011 Superintendent in Wuppertal, zunächst des Kirchenkreises Barmen und dann, nach der von ihm vorangetriebenen Kirchenkreisfusion, des Kirchenkreises Wuppertal. Seit 2011 ist er hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland. Bis zu seiner Wahl als Präses im Jahr 2013 leitete er als Oberkirchenrat die Abteilung I (Personal) im Landeskirchenamt.
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