Prof. Hanne-Margret Birckenbach: Zivilgesellschaftliche Verständigung mit Russland

Impulsreferat anlässlich der 8. Rheinischen Friedenskonferenz am 3. März 2021

„Zivilgesellschaftliche Begegnungen stärken die Widerstandsfähigkeit gegenüber der Entmenschlichung und der Uniformierung der Anderen“, unterstrich Professorin Dr. Hanne-Margret Birckenbach in ihrem Impulsreferat auf der 8. Rheinischen Friedenskonferenz am 3. März 2021.

Prof. Hanne-Margret Birckenbach: Zivilgesellschaftliche Verständigung mit Russland

Diese Begegnungen machen darüber hinaus sichtbar, welche Probleme gerade in Grenzregionen gelöst werden müssen: wirtschaftliche Existenzsicherung, Pass- und Visabeschaffung, Friedensbildung. „Gerade junge Menschen brauchen die Gewissheit, dass sie nicht zum Militärdienst gegen die andere Seite eingezogen werden“, betonte die Politologin und Professorin für Europastudien.

8. Rheinische Friedenskonferenz beginnt Pilgerweg des Friedens
Die jährlich tagende Rheinische Friedenskonferenz versammelt die Friedensbeauftragten der Kirchenkreise und Kirchengemeinden sowie in der Friedensarbeit engagierte Menschen, unabhängig von ihrer Konfession oder ihrer Überzeugung. Ziel der Konferenzen ist es, die Arbeit zu koordinieren und sich inhaltlich und organisatorisch abzustimmen und sich gegenseitig über Aktivitäten zu informieren. Die 8. Rheinische Friedenskonferenz wurde wegen der Pandemie als Videokonferenz ausgerichtet. Veranstalter sind die Evangelische Akademie im Rheinland und die Arbeitsgemeinschaft Frieden der Landeskirche.

Mit den ersten Worten des Johannesevangeliums „Im Anfang war das Wort!“ stellte dieses Konferenz den Beschluss der letzten Landessynode zum Friedenswort in den Vordergrund. Damit begibt sich die Evangelische Kirche auf einen Pilgerweg des gerechten Friedens, in dessen Mittelpunkt der Paradigmenwechsel von der Gewalt als ultima ratio zum Frieden als prima ratio steht.

Prof. Hanne-Margret Birckenbach. Foto: privat

Zur Person:
Professorin Dr. Hanne-Margret Birckenbach (geb. 1948) lebt in Hamburg. Sie studierte Germanistik, Philosophie, Soziologie und Politikwissenschaft in Tübingen und Frankfurt am Main und promovierte 1984 in Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Sie ist emeritierte Professorin für Europastudien und Friedens- und Konfliktforschung. Birckenbach lehrte an der Universität Giessen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Europäische Politik, vor allem Ost- und Nord-Ost-Europa, internationale Organisationen, das Verhältnis von EU und Russland, Menschenrechtspolitik, Minderheitenkonflikte, Friedens- und Konfliktforschung und Konfliktprävention. Birkenbach ist Mediatorin und Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Friedenslogik der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung. Mehr Informationen