Sicherheit neu denken – aber wie?

Videodokumentation auf dem YouTube-Kanal der Akademie

Das Video dokumentiert ein Fachgespräch über das Positionspapier der Bundesverteidigungsministerin und des Generalinspekteurs zur „Bundeswehr der Zukunft“ im Lichte von militärischen und gewaltfreien Perspektiven. Die Diskussion wurde ausgerichtet von der der Evangelischen Akademie im Rheinland in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Militärpfarramt Koblenz III (Zentrum Innere Führung).

Sicherheit neu denken - aber wie?

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, haben unlängst ein gemeinsames Positionspapier zur „Bundeswehr der Zukunft“ herausgegeben. Hier werden erstmals deutlich China und Russland als Bedrohungen für Deutschland und die Sicherheit Europas genannt. Die Ministerin und der Generalinspekteur fordern mit Blick auf die Landes- und Bündnisverteidigung eine konsequente Modernisierung der Bundeswehr und eine Erhöhung des Wehretats. Dabei setzen sie auf neue innovative Waffensysteme und den Schutz der Datennetze.

Friedensethik ist ein Grundanliegen der Kirchen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich eine christliche Bewegung entwickelt, die die Bundeswehr und Deutschlands Einbindung in eine internationale Sicherheitsarchitektur kritisch begleitet und immer wieder Anstöße für die Formulierung einer eigenständigen Friedens-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik liefert. Die kirchliche Initiative „Sicherheit neu denken“ setzt den Schwerpunkt auf eine Politik der schrittweisen Abrüstung und den Umbau von einer militärischen zu einer zivilen Sicherheitspolitik. Als Fernziel formuliert sie sogar die Abschaffung der Bundeswehr. Auf der anderen Seite halten führende Theologen die Einbindung Deutschlands in die NATO und die EU für dringend notwendig und bestehen auf der Anwendung von rechtserhaltender Gewalt als ultima ratio, um Menschenrechte zu schützen und Völkermord zu verhindern.

In dem Videostreitgespräch diskutieren Experten verschiedener Disziplinen und unterschiedlicher Auffassungen das Positionspapier „Bundeswehr der Zukunft“ und fragen nach den weiteren sicherheits- und friedenspolitischen Perspektiven.

Teilnehmer:
Ralf Becker (Koordinator von gewaltfrei handeln e.V.)
Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder, Bonn International Centre for Conversion (BICC)
Prof. Dr. Bernd Oberdorfer, Ordinarius für Systematische Theologie & theologische Gegenwartsfragen an der Universität Augsburg
Militärdekan Dr. Roger Mielke, Zentrum Innere Führung der Bundeswehr
Hauptmann Andreas Steinmetz, Stellvertretender Bundesvorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbandes

Moderation:
Jörgen Klußmann, Studienleiter an der Evangelischen Akademie im Rheinland