Zweite Rheinische Friedenskonferenz

Treffen in der Evangelischen Akademie im Rheinland

Am 5. März 2015 fand die Zweite Rheinische Friedenskonferenz statt. Sie bot Austauschmöglichkeiten für alle diejenigen, die sich in der Landeskirche für Friedensarbeit engagieren. Tagungsort war wie im Vorjahr die Evangelische Akademie im Rheinland.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 2. Rheinischen Friedenskonferenz. Foto: H.Blum

Im Mittelpunkt stand dabei weiterhin der Aufbau von Strukturen der Friedensarbeit in der Evangelischen Kirche im Rheinland. Inzwischen haben in sich in fast allen großen Regionen der Landeskirche Menschen gefunden, die sich verantwortlich um die Friedensarbeit bemühen und die eigene Aktivitäten entfalten. Doch ist es nicht immer leicht, für die Thematik zu mobilisieren. Angesichts der aktuellen Entwicklungen wie z.B. in der Ukraine und den Anschlägen in Paris, bleibt die Friedensarbeit aber auf der Agenda und mobilisiert dann auch manchmal weitaus mehr Menschen als üblich. So gelang es z.B. in Ratingen mehr als 5000 Menschen zu einer Solidaritätskundgebung mit Charlie Hébdo auf die Straße zu bringen.

AG Friedensarbeit soll ins Lebens gerufen werden
Die Teilnehmer diskutierten darüber, wer einer künftigen AG Friedensarbeit angehören soll. Die AG, die zweimal jährlich tagen wird und von der Kirchenleitung einberufen wird, soll gemeinsame Aktivitäten ausloten und thematische Schwerpunkte setzen. Geplant ist außerdem, möglichst alle Aktivitäten – einschließlich der Friedensgebete – auf einer eigenen Homepage zu erfassen. Ausgangsbasis könnte dabei die bereits bestehende Seite http://www.ekir.de/www/ueber-uns/friede sein.

Inhaltliche Schwerpunkte der Tagung:
Das Leitbild des Gerechten Friedens und der militärisch-industrielle Komplex

In zwei inhaltlichen Schwerpunkten befassten sich die Friedensbeauftragten außerdem mit dem Leitbild des Gerechten Friedens und dem militärisch-industriellen Komplex. Informiert wurde auch über den aktuellen Stand der Ausbildung von Referentinnen und Referenten für Friedensbildung. Der zweite Ausbildungskurs, der im Rheinland im Haus der Begegnung in Bonn stattfindet, endet im Mai dieses Jahres – und wird dann turnusgemäß im nächsten Jahr in Westfalen fortgesetzt.

Ein neues ökumenisches Paradigma:
Der Pilgerweg für Gerechtigkeit und Frieden – ideell und konkret

Ein weiteres zentrales Thema war der Pilgerweg für Gerechtigkeit und Frieden, der als neues ökumenisches Paradigma verstanden wird und vier Bereiche identifiziert, in denen ein gerechter Friede anzustreben ist:

  • Dabei geht es zum einen um den Frieden in der Gemeinschaft, der es den Menschen ermöglichen soll, frei von Angst zu leben und sich in sozialer Gemeinschaft frei zu entfalten.
  • Der Bereich Frieden mit der Erde meint die die Erhaltung unserer Lebensräume, damit wir eine Zukunft auf diesem Planeten haben.
  • Der Friede mit der Wirtschaft soll für eine am Menschen orientiertes nachhaltiges Wirtschaften ermöglichen, damit alle in Würde leben können.
  • Der Friede zwischen den Völkern meint die Sicherstellung eines friedlichen Umgangs miteinander, in dem die Toleranz mit kulturellen und religiösen Unterschieden im Mittelpunkt steht.

Der Pilgerweg wird dabei aber auch ganz wörtlich verstanden, als ein Weg, auf den man sich macht, um sich z.B. mit den Opfern und den Schmerzpunkten auseinander zu setzen, mit dem Ziel, zu einer

Der Pilgerweg für Klimagerechtigkeit führt nach Paris zur Klimakonferenz im Dezember 2015
Ein konkretes Beispiel, das allerdings einen besonderen inhaltlichen Schwerpunkt setzt, ist der Pilgerweg für Klimagerechtigkeit. Er wird von einem Ökumenischem Bündnis aus kirchlichen Trägern getragen und startet am 13.09.2015 in Flensburg. Er führt über zahlreiche Etappen – auch im Rheinland – zur Klimakonferenz am 06.12.2015 in Paris.

Ausblick auf die Dritte Rheinische Friedenskonferenz
Die nächste Rheinische Friedenskonferenz findet am 2. März 2016 statt – ob es dann aber noch im Haus der Begegnung sein wird, steht noch nicht fest.